Wenn die Zecke zubeißt

Der Frühling ist da und somit auch die plagende Zeckensaison. 

Was können wir tun, um unsere Hunde vor diesen Gliederfüßlern zu schützen? Wie muss man vorgehen, wenn sich eine Zecke schon festgebissen hat? Welche Risiken bergen sie?

Alles rund um das Thema Zecke lesen Sie hier. 

Sobald der Frühling näher kommt und die Außentemperaturen auf etwa 6-10 Grad Celsius steigen, können wir schon die ersten Zecken auffinden. Ob im Wald, in den Feldern, im Gebüsch, im eigenen Garten oder auf dem Hundeplatz - die Spinnentiere sind bereit ihren Wirt zu finden und sich mit Blut vollzufressen.

Welche Krankheiten können Zecken übertragen?

Borreliose - die in den Zecken lebenden Bakterien (Borrelien) können die Borreliose übertragen. Es kann bis zu 24 Stunden dauern, bis die Erreger in den Wirt eindringen. Symptome können beispielsweise akute Gelenkentzündungen, Fieber, Müdigkeit, Bewegungsunlust, Lahmheiten, Abmagerung oder neurologische Ausfallerscheinungen sein. Für den Hund gibt es zwar eine Impfung dagegen, diese wurde aber in der Humanmedizin noch nicht anerkannt. Deshalb sollte jeder Hundehalter selbst und in Absprache mit dem Tierarzt entscheiden, als wie vertrauenswürdig er diese Methode empfindet.

 

 

Borreliose beim Hund
Borreliose beim Hund

Babesiose - bei dieser Krankheit zerstören die Erreger (Babesien) die roten Blutkörperchen. Nach etwa 10 bis 21 Tagen können sich Symptom wie hohes Fieber, Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit, Durchfall, Erbrechen, bräunlich-roter Urin, Husten und Atemnot auftreten. Die Erkrankung wird auch als "Hundemalaria" bezeichnet und der Nachweis des Erregers erfolgt über die Blutuntersuchung.

 

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) - an dieser erkranken Hunde nur sehr selten, da zusätzlich zu dieser Erkrankung andere Faktoren wie z.B. Immunschwäche oder andere Infektionen vorliegen müssen und die Gefahr nur in Endemiegebieten besteht. Bei dieser Erkrankung kann es zu Hirnhaut- oder Gehirnentzündungen und Schädigungen des zentralen Nervensystems kommen. Bislang gibt es für den Hund keine Impfung dagegen. 

 

Sicher ist sicher - Prophylaxe gegen Zeckenbefall

Der Wissenschaft zufolge sind chemische Prophylaxe nachweislich die sicherste Möglichkeit, um gegen Zecken vorzugehen.
Tipp: Schauen Sie immer individuell, ob Ihr Hund generell von vielen Zecken geplagt wird oder nicht und entscheiden Sie dann auf dieser Grundlage, mit was Sie gegen die Zecken vorgehen möchten.

Spot On Präparate - diese Präparate werden dem Hund in den Nacken getropft und verteilen sich dann automatisch über den Hundekörper. Die repellierende (abwehrende) Wirkung hält Zecken für ein paar Wochen fern. Ihr Hund sollte jedoch ein paar Tage nach dem Auftragen nicht schwimmen gehen oder gebadet werden, da das Präparat sonst abgewaschen wird.

Zecken-Halsbänder - Diese wasserfesten Halsbänder enthalten Wirkstoffe gegen Zecken und andere Parasiten wie zum Beispiel jene, welche die Leishmaniose übertragen. Sie halten über mehrere Monate, sollten aber permanent getragen werden, damit sie wirken können.

 

Tabletten - die Zeckenpille Bravetco wirkt gegen Zecken und andere Parasiten und ist relativ neu. Allerdings berichteten einige Hundehalter von teils starken Nebenwirkungen beim Hund. Deshalb sollte dies immer individuell betrachtet und entschieden werden. 

 

Geht Zeckenschutz auch ohne Chemie?

Teebaumöl, Schwarzkümmelöl, Lavendelöl, Kokosöl... - Anscheinend sollen diese Öle eine abwehrende Wirkung haben, da sie Wirkstoffe gegen Zecken enthalten. Die Wirkung ist auch hier sehr individuell und nicht immer hoch. 

 

EM- Keramikbänder: Auch wenn die Wirkung nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist, sind viele Hundehalter total begeistert von diesen Halsbändern. Durch die ausgesetzten Resonanzschwingungen der Keramikpipes und deren Duft, sollen Zecken ferngehalten werden. Auch stylisch und lange haltbar sind sie. Trotzdem wird die Wirksamkeit nicht bei jedem Hund garantiert und muss auch hier wieder individuell ausprobiert und betrachtet werden.

EM-Halsband
EM-Halsband

Generell gilt: Hund regelmäßig absuchen (vor allem Kopf, Nacken, Schultern, Brust und Innenseiten der Beine) und kämmen, um den Zecken auf die Spur zu kommen.

 

Fun fact: Zecken können gar nicht von Bäumen springen, wie man lange Zeit dachte.

Wie entferne ich eine Zecke von meinem Hund?

Für das Entfernen von Zecken gibt es viele verschiedene Möglichkeiten: ob Zeckenzange, Zeckenhaken, Pinzette oder die Fingernägel. Wichtig ist, dass man die gesamte Zecke entfernt. Dabei ist es wichtig, nicht zu drehen oder gar Hausmittel wie Öl, Vaseline oder Anderes anzuwenden. Gehen Sie ruhig aber bestimmt vor. Machen Sie ihren Hund mit dem Werkzeug vertraut. 
Sollte der Kopf stecken bleiben, so fällt dieser nach ein paar Tagen meist von selbst aus. Entzündet sich die Stelle jedoch stark, dann lassen Sie es vorsichtshalber kontrollieren. 

Sind Sie sich unsicher, wie Sie richtig vorgehen müssen, dann lassen Sie es sich am Besten vom Tierarzt oder von einer erfahrenden Person einmal vorzeigen.